Frische Funktionswäsche dank Waschnüssen

Indische Waschnuss

Die indische Waschnuss hat spätestens zu Beginn dieses Jahrtausends die ökologisch verantwortungsvollen Haushalte in Deutschland erobert. Mehr und mehr Haushalte nutzen sie oder ihre Extrakte zum Waschen ihrer Wäsche. Allerdings scheiden sich am Waschergebnis immer wieder die Geister. Im Internet gibt es einige Beiträge zu Selbstversuchen im direkten Vergleich mit anderen Waschmitteln.

Ich möchte heute wieder einmal eine Lanze für die Waschnuss brechen, denn es gibt mehr als nur mit Holundersaft verschmutzte Kochwäsche. Vielmehr möchte ich über die Vorzüge der Waschnuss im Einsatz bei der uns Sportlern so teuren Funtionswäsche berichten.

Was ist eigentlich die Waschnuss?

Aber zuerst noch einmal zur Waschnuss. Sie wächst am sogenannten Waschnuss- oder Seifenbaum, der in den tropischen und subtropischen Regionen Asiens verbreitet ist. Sie wird sehr häufig in Indien benutzt, weswegen man hierzlande auch von der indischen Waschnuss spricht. Die Schale der Waschnuss enthält 15% Saponine, die in kleineren Mengen auch in hiesigen Pflanzen vorkommen. Saponine schützen diese Pflanzen vermutlich gegen Schädlinge und Pilzbefall. Der positive Nebeneffekt ist, dass Pflanzen mit einem hohen Anteil an Saponinen natürliche Waschmittelerzeuger sind.

Saponine sind natürliche Tenside und damit zu 100% biologisch abbaubar. Dies ist ein klares Plus bei der Verwendung gegenüber synthetisch hergestellten Tensiden. Die müssen zwar durch Wasch- und Reinigungsmittelgesetz vorgeschrieben, mindestens zu 90% biologisch abbaubar sein, erreichen aber selten die 100% der Waschnuss.

Warum bevorzuge ich bei Funktionskleidung Waschnüsse

Meine Lauf- oder Fahrradkleidung hat nach dem Training in der Regel eine Wäsche nötig. Wenn auch nicht optisch verschmutzt, so hat die Funktionswäsche nach dem Tragen immerhin den Makel des Geruchs. Kurzum, die Klamotten stinken. Die Sportbekleidung benötigt meistens aber keinen Vollwaschgang und wird dazu für ein nächstes Training wieder benötigt.

Nach einigen Versuchen, diese Gerüche loszuwerden, habe ich einiges ausprobiert. Darunter waren handelsübliches Vollwaschmittel, Bio-Vollwaschmitel und desinfiziernden Hygienespüler, der den Bakterien den Garaus machen sollte. Das Ergebnis war immer OK, aber ich empfand es zunehmend mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, wenn man eine Art teuren Hygienekult um Funtionsbekleidung betreibt.

Irgendwann kam ich dann auf die Idee, einen vor längerer Zeit angeschafften Bestand Waschnussschalen einmal für die Sportbekleidung zu verwenden. Zu meiner Verwunderung roch die Sportwäsche sehr frisch und fühlte sich irgendwie gut an, und dies alles ohne Vollwaschmittel & Co.  Mit dem Ergebnis der Wäsche bin ich bis heute zufrieden. Und so wasche ich regelmäßig meine Kluft nach dem Training mit einem 40 Grad Kurzwaschgang 30 Minuten mit 6 halben Waschnussschalen, die in einem kleinen Bauwollsäckchen in die Waschtrommel gelegt werden. Die Schalen lassen sich aus Erfahrung bis zu sechs Mal verwenden.

Weitere Vorteile der Waschnuss

Der Einsatz der Waschnüsse hat, neben der biologischen Abbaubarkeit und dem für mich positiven Waschergebnis, weitere Vorteile. Auch manche Vollwaschmittel enthalten in kleinen Mengen Weichspüler, deren zusätzlicher Einsatz für mich aus Umweltgesichtspunkten sowieso höchst fragwürdig ist. Diese Weichspüler können die Fasern der Funktionswäsche zusetzen, so dass sie den Abtransport des Schweißes verhindern. Man ruiniert dann auf diese Weise schnell einmal die nicht gerade preiswerte Sportklamotte. Auch die teuren Regenjacken behalten Ihre Wasserdichtigkeit und sind nach dem Waschen nicht gleich teurer Sondermüll.

Waschnuss Säckchen

Try it!

Waschnüsse gibt es im Bio-Laden oder bei diversen Bio-Versendern. 1 kg Waschnüsse kostet um die 13 € und hält ewig. Alternativ kann man die mittlerweile den Markt erobernden Extrakte der Waschnuss kaufen. Ich bleibe aber aufgrund der guten Dosierbarkeit bei den Schalen. Die lassen sich nach dem letzten Waschgang dann auch wunderbar kompostieren. Zudem sind sie eine nachwachsende Ressource, die nicht aus Erdölderivaten gewonnen wird.

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